Verena Stabauer
Nueva Vida
Jenseitsvorstellungen und Matrifokalität bei den Garifuna
Akademiker Verlag, 171 Seiten, 2013
Aus dem Vortwort:
Mit einem tief verwurzelten Glauben an die eigene Überlegenheit gegenüber allen außereuropäischen Kulturen begannen die Europäer nach der Irrfahrt des Kolumbus, das als neu und unbesetzt deklarierte Land zu erforschen, zu kolonialisieren, zu besetzen, zu missionieren und für sich zu beanspruchen. Bis heute spricht man von der „Entdeckung Amerikas“, einem Kontinent, der zur Zeit seiner „Entdeckung“ stark besiedelt war und auf dem die unterschiedlichsten Gesellschaftsformen, von denen heute in erster Linie die so genannten „Hochkulturen“, wie die der Azteken oder Inkas, mit ihren stratifizierten Ordnungssystemen bekannt sind, existierten. Das Zusammentreffen der anfangs sehr kleinen Gruppe von Europäern und der autochthonen Bevölkerung Amerikas endete für einen Großteil der letztgenannten Gruppe mit dem Tod. Die demographischen Entwicklungen während der Kolonialzeit führten zu enormen Verlusten kulturellen und spirituellen Wissens. Gleichzeitig gelangten neues Wissen und neue Wertesysteme aus Europa nach Amerika. Die Europäer beanspruchten die für sie „neue Welt“ mit großer Selbstverständlichkeit für sich und versuchten das „Indianerproblem“ auf unterschiedlichste, mehr oder weniger gewalttätige Weisen zu bewältigen. .....